Mai - August 2007 - Die Ausgrabungen schreiten voran

Mittlerweile hatte ich (für meine Verhältnisse) schon einiges an Lochtiefe gewonnen. Da der alte Teich ja doch beträchtlich kleiner im Volumen ist, als der neue, bekam ich zunehmend Probleme den Aushub zu entsorgen, ohne auf ein Neues das Gartenniveau anzuheben. Von Bekannten hatte ich erfahren, dass man bei dem sich in der Nachbargemeinde befindlichen Sandwerk Erdaushub kostenlos abladen könne. Dieses würde dann dazu genutz die abgebaute Fläche wieder aufzufüllen und zu renaturieren. Leider bedarf es aber diverser Erdproben, um sicherzustellen, dass der Erdaushub nicht verseucht ist. Hierzu wären circa zwanzig Bohrungen nötig gewesen, welche man dann, gut durchgemischt, nach Kassel in ein Institut hätte schicken müssen. Dieses Gutachten hätte mich mehrere hundert Euro gekostet, um mir dann den Weg zur Deponie frei zu machen. Allerdings ergab es sich dann, dass die Deponie, bzw. das Sandwerk die Pforten für "Erdaushubanlieferer" geschlossen hatte, da erst wieder genügend Sand abgebaut werden musste, um wieder aufzufüllen. Gut, dass ich bis dahin noch keine Erdproben habe nehmen lassen. Aber wie bekomme ich nun die anfallende Erde weg? Es blieb mir also nichts anderes übrig, als ein Entsorgungsunternehmen zu beauftragen, mir entsprechende Container bereitzustellen, in denen ich den Aushub schütten konnte.

Das nächste Problem stand aber schon Gewehr bei Fuß. Da unser Garten von unserem Haus und den Nachbargrundstücken, sowie einer Nebenbahnstrecke eingeschlossen ist, konnte ich mir den Container nicht in den Garten stellen lassen. Die einzige Lösung war, den Container auf das Nachbargrundstück stellen zu lassen und den Aushub dort hin zu bringen. Gut, dass einer unserer Nachbarn vor einigen Jahren ein altes, ausgedientes Förderband erstanden hatte und mir dieses kostenlos zur Verfügung stellte. Somit konnte ich nun den Aushub direkt per Förderband über die Grundstücksmauer hinweg in den Container befördern. Da die Container-Standkosten nicht gerade gering waren, wurde ich beim Aushub von meinem Vater unterstützt.

Während den Aushubarbeiten hatten wir weiter mit den Überresten alter Tage zu kämpfen. Nicht nur, dass wir jede Menge große, fertig behauene Steine im Boden gefunden haben, die mehrere Zentner schwer waren, sondern dass uns auch der alte Burggraben einen Strich durch die Rechnung machte. Je tiefer wir gruben, desto mehr Grundwasser drang in die Grube ein. In einer Tiefe von etwa 1 Meter 60 mussten wir aufhören zu graben, da wir hier schon Knöchelhoch im Schlamm standen. Da der neue Teich aber eine Tiefe von zwei Meter erhalten sollte, entschlossen wir uns, das Niveau des Teiches um fünfzig Zentimeter über den Erdboden zu verlagern. Somit konnten wir uns die restlichen fünfzig Zentimeter sparen. Zu guter letzt mussten wir noch den Stumpf eines Baumes entfernen, der zu Zeiten des Burggrabens in diesem gewachsen ist. Diese Arbeit sollte sich auch über mehrere Tage ziehen, da der Stumpf mittlerweile Knochenhart war. Selbst mit einer Axt war dem Baumstumpf kaum bei zu kommen.

Als wir endlich die Erdarbeiten abgeschlossen hatten, begann es tagelang zu regnen, was dazu führte, dass uns ein großer Teil des Erdbodens abrutschte und wir wieder anfangen mussten, zu graben. Dies verzögerte das weitere Bauvorhaben wiederum um mehrere Tage.