Problem:

Du erstellst unter Linux mit "mkisofs" häufig Images im Format ISO 9660, um diese nachher auf CD zu brennen. Du möchtest vor dem Brennen die Verzeichnisstruktur überprüfen und nachsehen, ob die Image alle Dateien enthält. Wie kannst Du unter Linux ISO-Images einsehen?

Lösung:

Mit "mount" lässt sich eine ISO-Datei als schreibgeschütztes Dateisystem in den Verzeichnisbaum von Linux einbinden. Wenn Du öfter Images vorübergehend mounten wollst, solltest Du der Einfachheit halber das neue Verzeichnis /mnt/iso als Mountpoint für Deine ISO-Dateien erstellen.

Um dann beispielsweise die ISO-Datei "test.iso" in Deinem Home-Verzeichnis mit "mount" einzubinden, gibst Du am Bash-Prompt dieses Kommando ein:

mount -t iso9660 -o ro,loop=/dev/loop0 /home/<user>/test.iso /mnt/iso

Der Inhalt der ISO-Datei steht dann unter /mnt/iso zur Verfügung. Du kannst das Verzeichnis überprüfen oder Dateien von dort an einen anderen Ort kopieren.

Beachte, dass Du nur als Root-User berechtigt bist, diesen Befehl auszuführen. Außerdem setzt der Befehl einen Kernel voraus, der mit Unterstützung des "Loop Block Device" kompiliert wurde - bei vorkompilierten Kernels der meisten Linux-Distributionen ist das standardmäßig der Fall.

Statt dem Device "loop0" kannst Du auch ein anderes Loop-Device verwenden, etwa "/dev/loop1". Du kannst aber jeden Loop nur einmal benutzen und nicht zwei ISO-Images mit dem gleichen Loop-Device parallel mounten. In diesem Falle erhältst Du eine Fehlermeldung wie "Device or resource busy". Nach der Kontrolle lässt sich das ISO-Image mit "umount /mnt/iso" wieder aus dem Verzeichnisbaum herausnehmen. -dw